Auch einfache Symptome können komplizierte Ursachen haben und diese müssen nicht immer da vorliegen, wo sich das Symptom bemerkbar macht.

Wenn der Körper Einflüssen ausgesetzt wird, versucht er aus sich selbst heraus optimal darauf zu reagieren. Er kompensiert.
Das fängt schon bei unserer Geburt an, wenn der kindliche Kopf sich durch das Becken winden muss- zum Glück sind die Schädelknochen noch nicht verknöchert, wir wären wohl alle deformiert. Das setzt sich fort in einseitigen alltäglichen Belastungen, (Sport-) Verletzungen und Unfällen, Operationen und Narben, einseitiger Ernährung, Stress, Schwangerschaft oder anderen Zuständen. Der Körper macht das Beste daraus, solange wie er eben kann. Wenn es nicht mehr geht, sendet er uns ein Zeichen und auf einmal sind wir unzufrieden wegen dieser fehlenden Funktion...

Im Vordergrund steht das Symptom, das Sie nun spüren, aber besonders interessant ist, wie der Körper versucht hat den Einfluss zu kompensieren, über welchen Zeitraum und zu welchen Lasten.

Genau hier setzt die Osteopathie an.

Mit der Osteopathie wird das Funktionieren des Körpers überprüft und aufgespürt wo im Körper Bereiche sind, die das optimale Funktionieren verhindern.

Andrew Taylor Still, der Begründer der Osteopathie, erkannte Ende des 19. Jahrhunderts diesen Zusammenhang.
Einflüsse, die auf den Körper wirken, müssen sich nicht zwingend dort manifestieren, wo sie eintreffen, ebenso wenig müssen sie sich an der Stelle als Symptom zeigen.
Beispielsweise kann es sein, wenn Sie heftig mit dem Fuß umknicken, dass sie es ein paar Tage dort merken, aber dann ist auch alles wieder gut. Sie können Ihren Alltagsbewegungen nachgehen- Ihr Körper kompensiert, entlastet das gestauchte Gelenk vielleicht durch Verlagerung Ihres Körpergewichts unbewusst auf die gesunde Seite. Sie funktionieren.
Nach einiger Zeit verändert sich vielleicht Ihr Alltag oder es wird stressiger. Ihr Körper steht nun neuen Herausforderungen gegenüber und ist eventuell überlastet. Sie merken ein Symptom, beispielsweise einen Schmerz im Rücken. Dieser verbessert sich wenig durch Rückenübungen und auch sonstige Anwendungen in dem Bereich.
Hier kann eine osteopathische Untersuchung Aufschluss darüber geben, ob der Rückenschmerz durch den Rücken selbst hervorgerufen wird oder durch eine Funktionsstörung im Knöchel, die sich über die Muskelkette im Bein fortgesetzt hat.

Wenn nicht nur das Symptom dort behandelt wird, wo es auftritt, sondern auch die ursächlichen Faktoren und die einhergehenden Kompensationsmechanismen des Körpers mitbehandelt werden, können körperliche Beschwerden therapiert werden.

Meinen Berufseinstieg machte ich als Physiotherapheutin im Jahr 2011. Die Arbeit hat meine Faszination für den menschlichen Körper geweckt und ich wollte die internen Zusammenhänge noch tiefer verstehen.

In meiner vierjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung in Osteopathie konnte ich mich intensiv mit diesen Zusammenhängen beschäftigen. Dieses schloss ich 2016 erfolgreich am College Sutherland ab und konnte dadurch meine Arbeit aus einem neuen Blickwinkel betrachten.

Im April 2018 absolvierte ich die Heilpraktikerprüfung und vertiefte seitdem durch Weiterbildungen mein Wissen. Zuletzt besuchte ich unter anderem regelmäßig postgraduierten-Seminare zum Thema Kinderosteopathie.